Aus der Chronik
Die im inneren freundliche Dorfkirche ist aus einer Kapelle nach und nach entstanden, die schon vor der Reformation vorhanden war. Zur Erinnerung an den letzten deutsch-französischen Krieg pflanzte man zwei Friedenslinden, zwischen die man 1895 einen Denkstein setzte.
Dem Andenken Luthers widmete man 1883 eine Lutherlinde, die noch heute mit einer Gedenktafel versehen gegenüber der Kirche steht.
An den früheren Waidanbau erinnert noch heute ein sehr gut erhaltener Waidstein.
Unser Dorf kommt unter dem Namen Gundersleba in einer Urkunde von Ludwig dem Frommen (814 – 840) vor, in welcher er den Zehnten von 160 Dörfern in Thüringen dem Stift Fulda überweist.
Im Jahre 1250 wird unter des Landgrafen Heinrich des Erlauchten Albrecht von Gundersleben benannt.
Vom Jahre 1584 an gehörte Gundersleben längere Zeit zum Amte Straußberg.
1836 gehörte Gundersleben zum Amte Schernberg.
Gundersleben hatte bis 1574 seinen eigenen Pfarrer, der letzte hieß Johann Frühe und wurde in den erwähnten Jahren nach Rockstedt versetzt, behielt aber Gundersleben als Filialgemeinde.
Die Kirche in Gundersleben, im Jahre 1713 erbaut, ist klein, aber freundlich. In derselben befindet sich ein zum Rittergute gehöriger Kirchenstand. Das Rittergutsgebäude liegt am östlichen Ende des Dorfes und gehörte bis zum vorigen Jahrhundert der Familie Kleemann, von welcher es neu erbaut worden ist. Im 16. Jahrhundert besaßen es die Herren von Tettenborn.
Die Schulwohnung, im Jahre 1810 neu erbaut und 1836 erweitert, war ursprünglich die Pfarrwohnung. Nachdem die Gemeinde sie von 1575 an nur gemietet hatte, kaufte sie dieselbe 1619.
1878 wurde die Kirche renoviert. Die beiden Kirchenglocken von 0,82 und 0,61 m Durchmesser lies 1780 der damalige Rittergutsbesitzer Anton Volckmar Schuchard auf seine Kosten von Gebr. Ulrich zu Apolda gießen.
(Auszüge aus dem Buch „Heimahtskunde“ für die Bewohner des Fürstentuhms Schwarzburg-Sondershausen von H.S.Th.Apfelstedt. Sondershausen 1854)
Kirchturmreparatur 2009
Nach jahrelangen Verhandlungen mit den übergeordneten Stellen des Kirchenamtes über eine Finanzierung der Kirchturmreparatur wurde sie in den Plan von 2009 aufgenommen.
Der erste Kostenvoranschlag vom Architekturbüro Angermann Ebeleben belief sich auf eine Höhe von 66.000,00 Euro. Die vorhandenen Eigenmittel in Höhe von 3.000,00 Euro reichten für die Reparatur nicht aus. Auf Antrag erhielten wir Zuschüsse vom Kirchenamt, der Klosterkammer sowie Lottomittel.
Die geplanten Maßnahmen wurden zusammen gestrichen. Folgende Arbeiten konnten ausgeführt werden; die Erneuerung des Turmbodens, die Ausbesserung der verrotteten Fachwerkbalken, die Verkleidung der Außenfassade am Turmfachwerk mit Brettern sowie die Entfernung der Glocken und des alten Glockenstuhles. Dieser war mit dem Außenfachwerk verbunden, was heute nicht mehr zulässig ist. Da die Klöppelaufhängung an den beiden großen Glocken verschlissen war, wurden sie verworfen und verschrottet. Nur die kleine Glocke konnte erhalten werden.
Durch die Veränderung des Glockenstuhles wurde eine Verlegung der Turmtreppe notwendig, wobei sie auch gleichzeitig erneuert wurde. Das Zifferblatt der Turmuhr musste entfernt werden und wurde von Wolfgang Tänzler neu gestrichen. Danach wurde es auch wieder angebracht, da aber eine Reparatur der Uhr notwendig war, konnten die Zeiger nicht angeschlossen werden. (Nachtrag: die Reparatur der Kirchturmuhr erfolgte im Oktober 2013)
Im Verlauf der Reparaturarbeiten wurde vom Architekten Herrn Dietsch und der Baureferentin der Kirche – Frau Baum festgestellt, dass auch das Dach erneuert werden muss. Da das Gerüst noch stand, wurde schnell gehandelt. Das Turmdach wurde von der Firma Strickrodt aus Rockstedt neu eingedeckt.
Durch den erhöhten Finanzbedarf für das Dach wurde im Dorf eine Spendenaktion gestartet und mit Erfolg durchgeführt. Die Sammlung ergab im Dorf 643,48 Euro in bar, des weiteren wurden durch Überweisungen 1.454,20 Euro gespendet.
Die Reparaturarbeiten am Turm wurden nach Ausschreibung an eine Baufirma aus Berlstedt bei Weimar vergeben und durchgeführt. Den Autokran für die Glockenentfernung wurde durch diese Firma organisiert.
Von Marko Ludwig und Klaus Koch wurde die Turmbeleuchtung in Eigenleistung erneuert.
Da die Arbeiten am Turm im Spätherbst begannen, war es meistens kalt, von Elfriede Klöppel wurden die Arbeiter zu Mittag mit Kaffee versorgt.
Die Bauarbeiten wurden am 17.12.2009 abgeschlossen und durch den Architekten Herrn Dietsch abgenommen. Am 22.12.2009 wurde das Gerüst von der Kirche abgebaut.
Am 26. und 27.01.2010 wurde durch die Zimmerleute der Baufirma der Glockenstuhl gebaut und nach dessen Fertigstellung die kleine Glocke eingehängt. Die Abnahme des Glockenstuhles erfolgt durch Herrn Dietsch und Herrn Beck aus Kölleda.
Vor dem Volkstrauertag 2009 wurden von Edgar Klöppel, Klaus Koch und Ernst Klöppel die großen Wacholder vor dem Denkmal entfernt und von Ernst Klöppel zwei neue Scheinzypressen gepflanzt.
Namensgebung „St. Elisabeth“
Endlich, nach 300 Jahren hat die Gunderslebener Kirche am 20. September 2014 ihren Namen „Sankt. Elisabeth“ erhalten.
Sie hatte sich prächtig heraus geschmückt und erwartete ihre Gäste zum Festgottesdienst.
Die ließen sich auch nicht lange bitten.
In den Monaten zuvor haben viele Gunderslebener, in vielen unbezahlten Stunden Innen- und Außenarbeiten an unserer Kirche durchgeführt.
Pfarrer Schultze, als Vakanzpfarrer nur kurze Zeit für unsere Kirchgemeinde tätig, hat sich sehr für uns und unsere kleine Kirche, wie auch die Namensgebung, stark gemacht.
Pfarrer Schultze und der jetzige Interimspfarrer Reim gestalteten gemeinsam mit Superintendent Ballint den Gottesdienst. Musikalisch begleitet vom Albert-Fischer-Chor und Frau Kindler, war es ein sehr feierlicher und bewegender Augenblick der Namensweihe.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde die Namenstafel im Beisein der Pastoren und der Gemeinde enthüllt.
Das Kirchenfenster im Altarraum soll eines Tages ein Bild der heiligen Elisabeth schmücken. Eine gespendete Kopie des ausgewählten Bildes hängt neben diesem Fenster.
Alle Spenden von diesem Tag und alle weiteren eingehenden Spenden werden für das Kirchenfenster verwendet.